Zuflucht und Perspektive
Projektdauer: 2 Jahre (2021–2022)
Land: Kolumbien
Partnerorganisationen: CENTRAP, Kolumbien und Casa Ernestina Parra, Soacha, Kolumbien
In Kolumbien gehört Gewalt an Frauen zum traurigen Alltag. Das Thema geschlechtsspezifische Gewalt steht zwar auf der politischen Agenda, doch die Umsetzung zur Verbesserung der Situation scheitert an mangelnden Finanzmitteln und am fehlenden Bewusstsein der zuständigen Behörden. In einzelnen Städten gibt es zwar Frauenhäuser, die jedoch bei Geldmangel geschlossen bleiben.
Die Casa Ernestina Parra in Soacha will mehr sein als nur ein Zufluchtsort für gewaltbetroffene Frauen. Die Organisation, die von der lokalen Frauenbewegung getragen wird, setzt sich für den Zugang der Frauen zu Bildung und zu juristischer und psychosozialer Unterstützung ein. Die Mehrheit der Frauen, die in der Casa Schutz, Rat und Hilfe finden, stammen aus prekären Verhältnissen. Die meisten sind vor bewaffneten Konflikten oder aufgrund wirtschaftlicher Not aus ländlichen Gebieten in die Stadt geflohen. Damit sie ihre Realität verändern können, werden die Frauen über ihre Rechte aufgeklärt und erhalten eine auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene individuelle Begleitung. Ziel des Engagements ist sowohl die individuelle als auch die kollektive Stärkung der Frauen in Soacha durch Bewusstseinsbildung, Beratung und Lobbyarbeit.
Gemeinsam mit anderen Frauenorganisationen engagiert sich Casa Ernestina Parra zudem für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und namentlich auch der Behörden.
CENTRAP unterstützt Casa Ernestina Parra administrativ und bei den Bildungsprogrammen. Die Zusammenarbeit der beiden Organisationen besteht seit 2007. CENTRAP wiederum wird von einem interdisziplinären Netzwerk aus Fachfrauen unterstützt.